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Lehrerfortbildung „Trauerarbeit an der Schule“: Ein wichtiger Schritt ein schwieriges Thema zu enttabuisieren

Auf Einladung des Religionslehrers an der IGS, Volker Ruffing, stand am 24. Februar 2016 nach Unterrichtsschluss für interessierte Lehrerinnen und Lehrer ein Thema auf der Tagesordnung, das eher ein Tabuthema ist und bei allen Anwesenden für Emotionen und Gänsehaut sorgte. Was passiert, wenn…..?

Das Labyrinth, eine oft gewähltes Symbol für Trauer und Krise.

Ein Alptraum für Lehrerinnen und Lehrer ist nach wie vor, wenn ein Kind, ein Jugendlicher oder ein Elternteil eines Schülers oder einer Schülerin stirbt. Aber auch das Sterben eines Mitglieds des Kollegiums, wie es in allen anderen Berufen auch vorkommen kann, sorgt für Kummer, Leid, Unsicherheit im Umgang damit. Was tun, wenn plötzlich ein Platz im Klassensaal leer bleibt?


Pastoralreferent Thomas Stephan vom Bistum Speyer, Notfallseelsorger, Trauerbegleiter und Religionslehrer, hat schon viel erlebt. Er begleitete Soldaten als Militärseelsorger, überbringt Todesnachrichten, begleitet aber auch Schulen im Land bei ihrer Trauerarbeit vor Ort. Der studierte Diplomtheologe selbst hat auf dem Weg zum Abitur persönliche Erfahrungen machen müssen mit Suiziden von Mitschülern. Die eigene Biografie und der Umgang mit dem Thema Tod führten ihn letztlich auch zur Bearbeitung dieses Themas in seiner Diplomarbeit.
Viele Lehrerinnen und Lehrer haben laut ihren Erzählungen leider schon Erfahrungen machen müssen mit Todesnachrichten innerhalb der Schule. Und dann stand er immer da, der große, dunkle, von Thomas Stephan mittels einer Geschichte vorgestellte „Elefant“, der massiv in den Alltag des Klassenzimmers eindringt und eigentlich gar nicht mehr ignoriert werden kann – auch wenn man dies mit aller Kraft versucht. Der falsche Weg im Umgang mit Trauer und Tod, wie sich alle Beteiligten schnell einig sind. So wuchtig wie der Tod eintritt und vieles aus den Angeln hebt, so sensibel muss man mit ihm aktiv umgehen, wegschweigen ist definitiv der falsche Ansatz.

 
So konnten die Anwesenden an diesem Nachmittag wichtige Impulse erhalten, wie man speziell im Kontext Schule mit viel notwendiger Zeit, aber trotzdem strukturiert reagiert, wenn sich am Tag X das Schicksal zu Wort meldet, welche Rituale möglich und vielleicht auch nötig sind, um auch im schulischen Umfeld Schmerz zu verarbeiten und Trauer zuzulassen. Bereichernd auch zu erleben, dass viele Kolleginnen und Kollegen intuitiv vieles schon richtig machen bzw. gemacht haben – trotz vorhandener Unsicherheiten. Ein Teil dieser Unsicherheiten  konnte in ersten Schritten an diesem besonderen Nachmittag genommen werden.


Ein Dank an den Referenten Thomas Stephan für einen angesichts der Intensität des Themas dennoch lebendigen Nachmittag und an Volker Ruffing, der die Veranstaltung initiiert hatte.

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