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Klassenfahrt der 10b und 10c an die Ardèche

Bericht einer Schülerin aus der 10c

Am Sonntag, den 28.8.2011, war es endlich soweit: Die Klassen 10b und 10c starteten um 6:00 Uhr zur Klassenfahrt an die Ardèche. Auf unserem spannenden Abenteuer begleiteten uns Frau Kellner, Frau Bastian, Herr Wolf und Herr Wilhelm. Die ca. 11-stündige Fahrt war zwar für alle Beteiligten etwas anstrengend, im Großen und Ganzen jedoch fröhlich und ausgelassen. Nach 17 Uhr kamen wir an dem schönen Campingplatz an und bauten sogleich unsere Zelte auf. Unsere Betreuer Vero, Paul und David waren die ganze Zeit über gut gelaunt und es machte sehr viel Spaß mit ihnen.

Am darauffolgendem Tag war für die Klasse 10c Trekking angesagt. Wir wanderten, ja kletterten regelrecht durch die Natur bis zum höchsten Punkt dieses Departements. Von dort aus hatte man einen sagenhaften Blick auf das Tal, in dem sich der Fluss Chassezac hindurchschlängelte, umringt von massigen Felsen und strahlendem Grün der Natur. Später machten wir an einer wunderschönen Badestelle eine große Pause, an welcher einige von uns auch die Chance nutzen ins kühle Nass zu springen. - Am Abend bereitete uns unser Koch Horst - wie an jedem Abend - ein leckeres Mahl zu.

Am 30.8. konnte das heißbegehrte Kanufahren beginnen. Es war weitaus schwieriger als zuvor angenommen. Obwohl alle genervt waren, da es so anstrengend war, machte es jedoch sehr viel Spaß. Wir fuhren durch Stromschnellen, vorbei an riesigen Felsen, die hoch über uns hinausragten, erfreuten uns an der wärmende Sonne auf unserer Haut und genossen einfach die Abwechslung vom sonst eher tristen Alltag. - An den hohen Klippen machten wir eine große Pause. Die Felsen ragten 3 bis 13 Meter über die Wasserfläche. Nur wenige trauten sich von 13 Metern zu springen. Manche sprangen, andere gönnten sich eine Abkühlung beim Schwimmen und wieder andere sonnten sich und beobachteten das ganze Spektakel.
Als wir spätnachmittags wieder zum Campingplatz kamen, waren alle ausgelaugt und die Arme schmerzten so sehr, dass man meinen könnte, sie würden abfallen.

Am nächsten Tag machten wir uns fürs Flusswandern bereit. Eineinhalb Stunden lang fuhren wir mit dem Bus in ein anderes Departement. Die Felsen ragten atemberaubend schön überall empor und die wundervolle Steinlandschaft raubte uns den Atem. So eine wunderschöne Landschaft sieht man nicht alle Tage. Am Ziel angekommen, zogen wir unsere hautengen Neoprenanzüge und die Helme an und wanderten los, durch die wilde Natur. Wir wateten durch Flüsse, kletterten über Steine, Baumstämme und was sonst noch im Weg lag und nutzten jede Gelegenheit, um auf Steinen ins Wasser zu rutschen oder zu springen. An einer Holzbrücke machten wir eine Rast. Von dort aus konnte man hinunter ins Wasser springen, was sich eigentlich recht viele getraut hatten. Die nächste große Pause war an einer großen Steinansammlung, von der aus man ins Wasser rutschen konnte. Beim Zurückwandern redeten, lachten und sangen wir und man spürte einfach die Freude, die von allen ausging.
Abends fand ein offizieller Spielabend statt. Wir saßen in dem großen Kochzelt, als es heftig anfing zu regnen. Der Donner war so ohrenbetäubend laut, dass man spürte, wie der Boden erzitterte. Die Blitze erhellten fast alle zehn Sekunden die tiefschwarze Nacht und der Wind wehte so heftig, dass die Planen des Zeltes schon wild flatterten. Die Unruhe konnte man fast greifen. Die Lehrer holten den ganzen Rest der beiden Klassen in das Zelt und so warteten wir. Als es sich beruhigt zu haben schien, durften wir wieder in unsere Zelte. Zum Glück standen alle Zelte noch und nur in wenigen war das Wasser durchgesickert. Als wir dann im Zelt lagen, fing es erst so richtig an. So ein schlimmes Unwetter hatte ich noch nie erlebt. Die Lehrer patrouillierten tapfer um die Zelte und vergewisserten sich bei strömendem Regen, ob alles in Ordnung sei. Und auch nach Stunden goss es immer noch in Strömen, donnerte und blitzte so heftig, dass man meinen könnte, das Zelt würde jeden Moment fortfliegen.

Am nächsten Tag, den 1.9., gingen die Klassen 10b und 10c zusammen auf den Markt in Vallon-Pont D’arc. Der idyllische Vorort des Campingplatzes, an dem wir jedes Mal vorbeifuhren, mit seinen wunderschönen alten Gebäuden und der gemütlichen Atmosphäre faszinierte mich jedes Mal aufs Neue. Der Markttag war mein persönliches Highlight. Die Straßen waren gefüllt mit Menschen, alles war so aufregend und bunt. Verschiedenste interessante Gerüche vermischten sich miteinander. Sänger mit Gitarren, Bongos und anderen vielfältigen Instrumenten standen in Cafés oder auf Plätzen und trugen ihre Lieder vor. Die Menschen lachten und ihre Herzlichkeit und Offenheit berührten mich zutiefst. All diese Freude und diese neuen Erfahrungen und Dinge faszinierten mich vollkommen. Ich eilte durch den Markt, die Straßen und die Geschäfte, um ja alles gesehen zu haben. Ich wollte alles in mich aufnehmen, die Gesellschaft, den Trubel, die Zeitlosigkeit, die Freiheit, die Fröhlichkeit, all die Spezialitäten (zum Beispiel Kastanienmarmelade) und noch nie zuvor gesehene Dinge, die Vielfalt, die Herzlichkeit, Freude und die wundervolle Atmosphäre, das alles und noch mehr. Leider mussten wir schon nach wenigen Stunden wieder gehen.
Den Rest des Tages konnten wir tun, wozu wir Lust hatten. Die meisten setzten sich bis zum Abend in einen Bankkreis und redeten und lachten miteinander. Abends gab es ein Abschlusslagerfeuer, an dem ich mein Lied auf der Gitarre präsentierte. Danach saßen wir alle noch um das Feuer herum bis spät abends und sangen, grölten und lachten.

Am letzten Tag, dem 2.9., gingen wir klettern. Auch das ist viel schwerer als es aussieht. Es gab eine leichtere Route, die mehr Vorsprünge zum Festhalten bot und schwierigere, die weniger Fläche zum Festhalten boten.  Die meisten schafften es jedoch bis nach ganz oben zu klettern, was eine große Leistung ist. Chapeau.

Neben den geplanten Aktivitäten ließ man uns immer genug Freiraum, um mit den Mitschülern alleine etwas zu unternehmen.

Um 21:00 Uhr fuhren wir mit dem Bus los nach Hause. Die Busfahrt zurück fanden wohl alle anstrengender als die Busfahrt hin, da alle müde waren und der Sitz im Bus eben nicht so bequem war wie ein Bett.

Am 3.9.11 um 8:00 Uhr kamen wir total müde und ausgelaugt an der Schule an.

Ich denke, dass allen die Klassenfahrt sehr gefallen hat. Ich höre immer wieder, dass sie wieder zurück an die Ardèche wollen und wie schön es war - und mir geht es genauso. Diese Zeit wird für uns alle unvergesslich bleiben. Die Fahrt hat uns alle zusammengeschweißt und wir haben uns noch besser und näher kennen und auch lieben gelernt. Seit dem ist da dieser Zusammenhalt und diese übermütige Freude, diese gemeinsamen Erfahrungen und Erinnerungen und dieses unbegreiflich starke, enge Band zwischen uns, welches man förmlich greifen kann. Das bedeutet uns allen sehr viel. Das sind Erinnerungen und Erfahrungen, die uns niemand mehr nehmen kann. Und ich hätte es mein Leben lang bereut, wenn ich nicht mitgefahren wäre. Wir hatten alle so viel Spaß miteinander und haben unsere Beziehungen vertieft und sind durch diese Fahrt zusammengewachsen. Sie hat mein Leben ungemein bereichert und auch ein Stück weit verändert. Wir werden alle diese wundervollen Momente immer in unseren Herzen tragen und uns immer daran erinnern. Noch heute würden wir sofort wieder an die Ardèche fahren. Schon als wir noch an der Ardèche waren, sagten so viele, sie wollen noch länger bleiben und garnicht mehr fortgehen. Mir ging es genauso. Für mich ist das Department Ardèche zur zweiten Heimat geworden. Ich hatte kein Heimweh, keine Bedürfnisse oder Verlangen, ich war einfach einmal wunschlos glücklich. Wenn ich jetzt an diese unbeschreibliche Zeit zurück denke, wird mein Herz schwer. Wir vermissen diese Zeit so sehr und wieder nach Hause zu fahren, war glaube ich für uns alle sehr, sehr schwer. Ich vermisse diese atemberaubende Schönheit der Ardèche, ich vermisse es, mit allen Tag und Nacht zusammen zu sein, ich vermisse die Betreuer und die Aktivitäten, ich vermisse einfach alles.

Ich glaube ich spreche für alle wenn ich sage, dass diese Klassenfahrt uns enorm geprägt hat und eines der besten Dinge unseres Lebens war.                                 

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