. .

Einzelansicht aktuelles Archiv

Führung und Probenbesuch im Pfalztheater Kaiserslautern

Frühlings Erwachen im nahenden Winter

Andächtiges Lauschen

Wir mischen uns ins Bühnenbild der Produktion "Das Tierreich"

Das Bühnenbild zu "Frühlings Erwachen"

Wir wagen das Experiment ‚Expertenklasse‘ und haben uns das Stück ‚Frühlings Erwachen – eine Kindertragödie‘ von Frank Wedekind ausgesucht. Ein Klassiker, 1890 geschrieben, in altertümlicher, teils unverständlicher Sprache, angestaubt und total veraltet – sollte man meinen. Aber so ist es nicht! Je mehr wir lesen, desto  aktueller kommen uns die Themen vor. Es geht um Eltern und Lehrer, Erziehung und Schule, Freundschaft, Sexualität und Aufklärung, Sehnsucht und Enttäuschung. Es geht um den holprigen Weg ins Erwachsenenleben. Es geht am Ende einiges schief.

Die Theaterpädagogin Katja Bach besuchte uns am Freitag, dem 25.09.15 in der Schule und führte mit uns einen Workshop durch, der uns die Themen des Stückes bewusst machte und die Hauptfiguren näher brachte. In unserer Idee, das Stück in moderner Sprache in die Jetzt-Zeit zu verlegen, bestärkte uns Frau Bach mit ihrer Form der szenischen Annäherung.

Als ‚Expertenklasse‘ fuhren wir danach zum Pfalztheater, um hinter die Kulissen zu schauen und dort eine professionelle Theaterprobe ‚unseres‘ Stück mitzuerleben. Unser Dank geht an Frau Bach und Frau Pollmann, die uns im Theater betreut haben, an Herrn Gaspar, der uns nach Kaiserslautern begleitet hat und natürlich ganz besonders an die Verbandsgemeinde Waldmohr, die uns ‚unseren‘ Bus zur Verfügung gestellt hat. Danke.

Am Sonntag, dem 29. November werden wir uns die ‚richtige‘ Aufführung von ‚Frühlings Erwachen‘ im Pfalztheater ansehen – ich bin gespannt!

M. Cappel-Ludwig

 


Führung und Probenbesuch im Pfalztheater Kaiserslautern
Ein Bericht von Maike Fauß, WPF Darstellendes Spiel, Klasse 10

Am 30.09.2015 waren wir für einen Probebesuch und eine Hausführung im Pfalztheater in Kaiserslautern. Als erstes hat uns Frau Bach in Empfang genommen und uns dann durch das ganze Haus geführt. Sie hat uns die wichtigen Räume wie zum Beispiel das ‚Große Haus‘, die Maske, den Ballettproberaum und den Orchesterproberaum gezeigt. Dann waren wir auch noch an unserem „zweiten Zuhause“, wie wir es so schön nennen, der Werkstattbühne.

                                                                        
Infos über das Theater:
Das Pfalztheater besteht in seiner neuen Form seit zwanzig Jahren. Natürlich gab es das Gebäude auch schon vorher, jedoch wurde es in der Kriegszeit zerbombt und musste daher wieder neu aufgebaut werden. Am 30.09.1995 wurde dann das Pfalztheater neu eröffnet. Nach fast 40 Jahren wurde der Wunsch eines modernen Theaters endlich Wirklichkeit. Das Pfalztheater Kaiserslautern ist ein Dreispartenhaus. Das bedeutet, dass es drei Arten der Unterhaltung gibt. Es gibt die Sparten Schauspiel, Ballett und Musiktheater (Musical, Oper, Operetten). Das Pfalztheater hat zudem noch zwei Spielstädten, das Große Haus (628 Plätze, kann bis auf 700 Plätze aufgestuhlt werden) und die Werkstatt Bühne (99 Plätze). Auf der Werkstatt Bühne wird eine Vielfalt an Schauspiel-, Ballett-, Opern und Kammerkonzerten gezeigt. Im Großen Haus kann man über die Saison eine prächtige Auswahl an Schauspiel-, Ballett- und Musiktheater Premieren anschauen.
   
Besondere Berufe am Theater:
1. Dramaturg/in: Ein/e Dramaturg/in unterstützt den Schauspieler und den Regisseur. Zudem sucht ein Dramaturg auch die Stücke, die über die Saison gespielt werden mit aus und entscheidet über die Schauspieler, die in dem Stück mitspielen. Außerdem bereitet der Dramaturg die Schauspieler mit Mappen auf das Stück vor. In diesen Mappen stehen dann zum Beispiel Hintergrund Informationen über das Stück oder über die Zeit in der das Stück spielt. Sie sind auch die Verbindung zur Presse.

 
2. Inspizient/in: Ein/e Inspizient/in koordinieren den organisatorischen Ablauf eines Schauspiels, einer Oper oder einer Ballettaufführung. Zusammen mit dem Regisseur sorgen sie für den rechtzeitigen Auftritt oder Einsatz der Künstler/innen, des Orchesters und auch der Hilfskräfte. Ohne das Kommando des Inspizienten passiert nichts. Der Inspizient hat sozusagen das Kommando bei einer Aufführung. Am Pfalztheater sind zurzeit drei Inspizienten beschäftigt.


3. Regisseur/in: Der Regisseur/in führt das Stück durch die Proben und begleitet es bis zur Premiere. Er führt Regie, ist bei jeder Probe dabei und schaut sich die Probe von allen Plätzen an. Zudem entscheidet er, was verändert werden muss und ob die Schauspieler laut und deutlich genug reden.


4. Schauspieler/in: Schauspieler/innen schlüpfen in Rollen und Charaktere und geben diese bei Aufführungen wieder. Sie arbeiten meist morgens, haben dann eine Mittagspause und arbeiten abends weiter. Dass Schauspieler nur abends arbeiten, ist ein Klischee und frei erfunden. Meist besuchen Schauspieler in ihrer Mittagspause auch Logopäden um ihre Sprache zu verbessern.


5. Maskenbildner/in: Maskenbildner/-innen schminken und frisieren die Schauspieler vor ihren Auftritten und betreuen diese während der gesamten Vorstellung. Sie sind auch für Hüte, Perücken, Maskenbau zuständig.

 

Rituale und Aberglaube im Theater:
- Am Theater darf man nicht pfeifen, da dies Unglück bringt. Dieses Ritual bezieht sich auf die frühere Zeit in der man noch Gaslampen hatte. Denn immer, wenn es gepfiffen hat, wusste man, dass jeden Moment eine Gaslampe explodiert, da diese, bevor sie explodiert sind, immer gepfiffen habe.
- Bevor man einen Auftritt hat, spuckt man sich symbolisch über die linke Schulter und sagt dabei toi, toi, toi. Man darf dies jedoch nicht mit einem Danke beantworten, da dies Unglück bringt!
- Man sollte auf der Bühne keinen echten Spiegel und keine echten Pflanzen verwenden, wenn es nicht zum Stück gehört, weil es Unglück bringt.
- Es darf nie ein Sarg im Hause sein. Und wenn er für ein Stück benötigt wird, darf er erst kurz vorher geliefert und geöffnet werden, sonst droht einem Ensemblemitglied der Tod oder eine schwere Krankheit.
- Wenn auf der Generalprobe etwas schief geht, gelingt die Premiere.
- Man darf nie seinen privaten Hut oder Mantel auf der Bühne tragen.

 

Probenbesuch:
Nach der Hausführung durften wir uns dann endlich die Probe anschauen. Wir durften sogar ganz oben im Rang sitzen. Die Schauspieler haben gerade den 3. Akt, die Beerdigung von Moritz, geprobt. Das Bühnenbild war etwas speziell. Also wenn man das Stück nicht kennt, versteht man erst im Laufe der Aufführung, warum das Bühnenbild so ist. Das Bühnenbild soll nämlich einen Weg darstellen. Der Weg ging immer höher und sollte den Weg der Jugendlichen und Eltern beschreiben, den sie gemeinsam gehen. Den Jugendlichen ist es frei überlassen, ob sie geradeaus über die einzelne Etagen des Weges gehen oder ob sie außenherum laufen. Die Erwachsenen müssen jedoch immer den langen und vielleicht auch schwereren Weg gehen. Zudem war auch der Regisseur bei der Probe und hat öfters mal die Probe angehalten und Verbesserung Vorschläge gemacht und gesagt, dass sich die Schauspieler anders stellen müssen oder etwas anders sagen sollen. Im Gegensatz zu unserer zukünftigen Präsentation haben die Leute vom Pfalztheater den Text wortwörtlich so gelassen wie er ist. Sie haben die weiblichen Rollen auch mit Frauen und die männlichen Rollen mit Männern besetzt. Dies wäre bei uns nicht möglich und deshalb müssen wir auch noch viele Rollen streichen, die die Leute im Pfalztheater gelassen haben.

Alles in allem hat mir der Probebesuch im Theater gefallen, da wir uns vielleicht noch die eine oder andere Idee von dort abschauen konnten und wir uns das ganze Pfalztheater mal anschauen konnten und sehen konnten wie es hinter den Kulissen abläuft.

Maike Fauß

TERMINE

 

AKTUELLES