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Deutsch-ungarischer Austausch 2015 Petöfi Sándor Általános Iskola Szabadszállás – IGS Schönenberg-Kübelberg

17. Austauschrunde vom 18. – 23.5.2015: Im Wechselbad der Gefühle

Montag früh um 6 Uhr trafen sich 11 Mädchen und 7 Jungen der 7. Klasse, die größte Gruppe seit Bestehen des Austauschprogramms, mit ihren Begleitlehrern am Bahnhof Kaiserslautern, um sich auf den Weg in Richtung Ungarn zu machen. Wegen eines entgleisten Zuges mussten Abfahrtsort und –zeit kurzfristig geändert werden und obwohl zu dieser frühen Stunde noch unklar war, ob wir überhaupt wegkommen würden, wagten wir das Abenteuer. Hätten wir gewusst, dass kurz darauf ein erneuter Streik der Lokführer unsere Rückfahrt gefährden würde, hätten die Verantwortlichen diese Begegnung bedauerlicherweise absagen müssen. Später mehr dazu.

Von Budapest aus begleitete uns Eszter Varga, die den Austausch seit Beginn auf ungarischer Seite organisiert, im Bus nach Szabadszállás, wo uns unsere Austauschpartner einen herzlichen Empfang bereiteten. Viele der Schüler hatten schon länger Kontakt über Internet und E-Mail und freuten sich ganz besonders auf das erste Aufeinandertreffen.

Am zweiten Tag unserer Reise machten wir einen Ausflug ins pittoreske Kecskemét, wo wir in der Instrumentensammlung Leskowsky eine fachkundige Präsentation bekannter und exotischer Instrumente aus aller Welt erleben durften. Selbst diejenigen, die sonst nie freiwillig einen Fuß über die Schwelle eines Museums setzen würden, staunten hier darüber, welche Töne man auf einer Maultrommel oder einem Sägeblatt erzeugen kann. Gerne nahmen die Schüler die Gelegenheit wahr, einige der Instrumente selbst auszuprobieren. Den Nachmittag verbrachten wir im Erlebnisbad, um den Tag mit einem gemeinsamen Essen in der Mensa unserer Partnerschule zu beenden.

Am nächsten Tag standen Sport, Spiel, Natur und Kultur auf dem Programm. Mit dem Fahrrad ging es zum circa 18 Kilometer entfernten Reiterhof Pongrácz. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der Kaugummifabrik vorbei, bei deren Besichtigung wir Einblicke in die Herstellung dieser beliebten Zuckerspeise erhielten. Am Ende der Führung bekam jeder eine Auswahl der hier produzierten Kaugummisorten als Andenken. Danach strampelten wir im Sonnenschein weiter zum Reiterhof, wo wir uns dann bei einer Kutschfahrt durch die Puszta von den Strapazen erholen konnten.
Gestärkt mit Gulasch und Palatschinken gönnten wir uns nach dem Mittagessen eine Siesta im kühlen Schatten und dann ging es auf dem Drahtesel wieder zurück nach Szabadszállás. Dort erwartete uns im Bürgerhaus ein weiterer Höhepunkt: eine Aufführung der mehrfach prämierten Theatergruppe unserer Partnerschule „die Leiter“. Die einführenden Worte Eszter Vargas erleichterten mangels Sprachkenntnissen das Mitverfolgen des Geschehens auf der Bühne. Doch die Inszenierung, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Ängste und Sorgen in einer Art Big Brother-Bühnenshow eindrücklich und talentiert darstellten, sprach für sich und erntete den verdienten Applaus.

Am Abend blieb keine Zeit, die Erlebnisse des Tages Revue passieren zu lassen, denn die Nachricht vom erneuten unbefristeten Lokführerstreik der GDL ließ für unsere Rückfahrt das Schlimmste befürchten. Als wir am Donnerstag nach Budapest fuhren, trat auch das Wetter daraufhin in Streik und tauschte Sonne gegen dunkle Regenwolken. Für viele unserer Schüler war es dennoch eine ganz neue Erfahrung, den dichten Verkehr der Hauptstadt zu erleben. Beim Spaziergang durch die Einkaufsstraße lernten wir das Flair einer Weltstadt kennen. Außergewöhnlich war für uns auch der Gang über die berühmte Kettenbrücke und dann der Aufstieg zur Burganlage mit ihren imposanten Gebäuden. Von hier hatten wir einen phantastischen Blick über die Donau und die Stadt. Dem strömenden Regen fiel leider die Fahrt mit dem Sessellift auf den 527 Meter hohen Jánosberg zum Opfer.

Am letzten Tag unseres Besuches wurden wir vom Bürgermeister Dr. Szoltan Báldy empfangen und lernten unsere Partnerschule kennen, wo beim deutsch-ungarischen Wettkampf nicht nur Wissen und Geschicklichkeit gefragt waren. In gemischten Teams erhielten die deutschen Schüler privaten Sprachunterricht ihrer ungarischen Partner und mussten innerhalb kurzer Zeit ein Gedicht des Nationaldichters und Namensgebers unserer Partnerschule, Pet?fi Sándor, aufsagen – auf Ungarisch! Sie schlugen sich dabei wacker und erhielten den verdienten Applaus. Den Nachmittag verbrachten unsere Schüler mit ihren Austauschpartnern, bevor wir uns am Abend zum traditionellen Grillfest in der Schule wieder trafen.

Das, was wir in dieser Woche erleben durften bestätigt, dass der Austausch zwischen beiden Schulen eine Erfolgsgeschichte ist und weiterhin auch bleiben wird. Die Woche verging trotz Wechselbads der Gefühle wie im Flug und zurück bleiben die Erinnerung an die herzliche Gastfreundschaft sowie die Tränen, die beim Abschied reichlich flossen. Aber auch die Freude auf das Wiedersehen in Schönenberg-Kübelberg im September.

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