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Der Besuch einer Synagoge und einer Moschee in Saarbrücken

Am 21. Mai besuchten die Schüler der beiden katholischen Religionsgruppen der 10. Klassenstufe in Be-gleitung ihres Religionslehrers Herrn Ruffing in Saarbrücken die dortige Synagoge und eine Moschee. Da-von berichtet nachfolgend die Schülerin Sandra Rohloff:

Die Synagoge ähnelt dem Aufbau einer Kirche. Anders ist jedoch, dass die Frauen auf oberen Plätzen sitzen und die Männer unten. Auch findet ein Gottesdienst nur statt, wenn mindestens zehn Männer anwesend sind. Dennoch sind Männer und Frauen gleichberechtigt im Judentum.
Die Wichtigkeit der Frau wurde durch Herrn Chait, Kantor der jüdischen Gemeinde, derart hervorgehoben, dass jemand dadurch Jude wird, wenn er eine jüdische Mutter hat.

Ebenfalls bekamen wir auch eine der vier vorhandenen Tora-Rollen aufgerollt. Herr Chait hat uns als Kantor auch einige Verse aus der Tora in hebräischer Sprache vorgetragen. - Für eine Rolle muss man 40 000 € bezahlen, dafür hält sie auch ungefähr 100 Jahre. Die Wichtigkeit und der Wert der Tora-Rolle wird dadurch deutlich, dass eine solche Rolle, wenn sie nicht mehr benutzt werden kann, begraben wird.
Feuerbestattungen sind grundsätzlich im Judentum  nicht erlaubt, weil die Einzigartigkeit einer jeden Person auch durch eine Erdbestattung nach dem Tod zum Ausdruck gebracht wird.
Der siebte Tag der Woche ist bei ihnen der Samstag, auch Sabbat genannt. An diesem Tag sollten sie nicht arbeiten oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Erschütternd ist, dass man selbst 70 Jahre nach der NS-Zeit durch diverse Sicherheitskontrollen muss, bevor man Einlass in die Synagoge erhält.


Das Innere einer Moschee besteht hauptsächlich aus einem großen Raum, der mit einem Teppich ausgelegt ist. Es gibt keine Stühle, Bänke oder sonstige Sitzgelegenheiten. In diesem Raum hängen auch keine Bilder und, bevor man ihn betritt, müssen die Schuhe ausgezogen werden.

Eine junge Muslima, Frau Erbay die Tourismusmanagement studierte, erklärte uns, dass es fünf Gebetszeiten über den Tag verteilt gibt. Zu diesen Zeiten ist auch immer ein Vorbeter anwesend. Auch hier beten Männer und Frauen getrennt. Frau Erbay sagte einen schönen Vers aus dem Koran, der lautet: Das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter. Er macht deutlich, dass Frauen keinesfalls benachteiligt sind.

Eine wichtige Zeit der Muslime ist die Fastenzeit, in der ein Monat lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts gegessen werden darf. Ist dieser Monat vorbei, feiern sie ein großes Fest, das Bairamfest. Ein weiteres wichtiges Fest ist das Opferfest.

Als das Thema IS aufkam, betonte Frau Erbay das Tötungsverbot im Koran. Auch distanziert sich ihre Gemeinde von den Meinungen des IS. Sie erklärte uns auch die wahre Bedeutung des „Heiligen Krieges“. Er ist im übertragenen Sinne als Anstrengung anzusehen, denn es bedeutet die eigene Auseinandersetzung mit sich selbst, um ein guter Mensch zu sein, zu gewinnen.


Abschließend möchten wir uns bei Herrn Chait und bei Frau Erbay, die uns jeweils in engagierter und anschaulicher Weise einige Grundzüge ihrer Religionen näher gebracht haben, sehr herzlich bedanken.

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