Arsen und Spitzenhäubchen – wahnsinnig unterkühlt

Von: M. Cappel-Ludwig |

Bilder: Copyright Staatstheater Saarbrücken

Mortimer Brewster lebt bei seinen beiden Tanten Martha und Abbey und möchte die Pfarrerstochter Elaine heiraten. Wäre da nicht die klitzekleine Entdeckung, dass seine reizenden Tanten zwei Massenmörderinnen sind, die aus reiner Nächstenliebe einsame Herren mit vergiftetem Holunderwein ins Jenseits befördern. Da ist es ja praktisch, dass Mortimers Bruder Teddy, der sich für den amerikanischen Präsidenten hält, im Keller den Panamakanal buddelt! Die Lage spitzt sich zu, als plötzlich Mortimers anderer Bruder Jonathan auftaucht, ein zwielichtiger Ganove, der mit einem Schönheitschirurgen im Schlepptau eine Leiche verstecken will. Dumm nur, dass der Panamakanal schon aus allen Nähten platzt… 

Der Wahnsinn ist allgegenwärtig im Theaterstück "Arsen und Spitzenhäubchen", das wir am 26. April mit den beiden DS-Kursen der Jahrgangsstufe 11 im Staatstheater Saarbrücken besucht haben.

Wer beschauliche alte Damen mit Spitzenhäubchen und Pantoffeln wie im gleichnamigen Film erwartet hatte, wurde enttäuscht: Schon das Bühnenbild zeigte kein gemütliches Wohnzimmer, sondern bestand aus stufenartig angeordneten Tiefkühltruhen. Insgesamt fanden wir die Inszenierung von Christoph Mehler recht komisch und nur stellenweise lustig: Die Schauspieler/innen agierten nicht miteinander, sondern sagten ihren Text Richtung Publikum auf. Dennoch oder gerade deshalb funktionierte unser Kopfkino: Man konnte dem Stück tatsächlich folgen. Nach dieser eigenwilligen Inszenierung verließen wir mit gemischten Gefühlen das Theater.  

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